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Im April

Vor einem Jahr
  waren sie da,
  die Spatzen,
  bauten ein Nest im Kasten,
  Junge flogen raus.
 
  Nun pfeifen sie wieder,
  bringen Zweiglein rüber,
  brüten etwas aus.
 
  Im Kasten wird's lebendig,
  die Alten fliegen ständig
  und bringen Futter ran.
  Die Brutzeit geht vorüber,
  auch draußen wird es grüner.
 
  Jetzt schaut ein Vöglein ziemlich munter
  von oben in den Garten runter,
  verschwindet wieder.
 
  Aber dann
  kommen Winde nieder,
  wächst den Wolken ein Gefieder,
  und der Specht klopft an.
 
 
  Achtzehn Grad und in der Luft
  liegt ein leichter Blütenduft.
  Der kleine Spatz schlüpft aus dem Haus,
  wagt sich endlich ganz hinaus.
 
  Schon nähert sich ein Summen,
  man hört die Hummel brummen.
  Da fliegt ein angewehtes Blatt
  rosa-taumelnd mit hinab.
 
  Im Rasen wächst der Löwenzahn,
  im Beet das Unkraut auch heran.
  Darüber schwebt ein Schirmchen,
  der Wind trägt's mit hinaus,
  trifft dort ein grünes Würmchen,
  ein Schmetterling wird draus.
 
  Auf einmal wird's von oben nass;
  Regen tropft und tropft ins Gras.
  Tulpen gibt's und Gänseblümchen
  aber leider gar kein Hütchen!
 
  Schimmert es vom Flieder
  lila-feucht herüber,
  und darunter - Glück gehabt -
  glänzt auch ein Rhabarberblatt.
 
  In der Buchenhecke
  auf ´nem trockenen Ast
  sitzt ein anderer Spatz.
  Ruft er immerzu:
  ‚Wo bist Du?'
 
 

 

Frühling

Schatten, die sich wiegen, neigen,
  malen Blätter aus,
  weht der Wind in Blütenzweigen
  vor der Wand am Haus.
 
 

 

Der Winter ist vergangen …

Zeigst, April, mir wieder Farbe -
  knospenreich,
  unterwanderst graue Tage -
  blütenleicht,
  häufelst Frühling in die Ecken -
  windverweht,
  lässt dich aus an Busch und Hecken -
  grün beseelt.
 
 

 

Herbst vergeht

Winter kommt mit Pfiff am Morgen,
  Papageien wohl geborgen,
  Nebel gab's noch in der Nacht,
  dunkler Vogel oben wacht.
 
  Rasen ist schon schneebestäubt,
  weißer Hund die Krähen scheucht,
  Flügelschlag vom Pflaumenbaum,
  Meisen flattern über'm Zaun,
  fliegen hin zur Futterstelle,
  Angebot für knappe Fälle,
  Sonnenblumen-Körner, Saat,
  Lebensborn und heller Tag.
 

 

Gute Aussichten

Er fegt heran und lichtet Bäume,
  der Wind hat sich ins Zeug gelegt,
  gestaltet grüne Zwischenräume,
  umrahmt das abgeblühte Beet.
 
  Es zwitschert, knistert in den Zweigen,
  - den Vogel hielt ich für ein Blatt -,
  Geräusche mir die Zeit vertreiben
  mit leisem Frühlings-Vorgeschmack.
 

 

Wann schneit's?

Ein erster Blick aus meinem Zimmer:
  Wo bleibt der Schnee im Neuen Jahr?
  Wie flüchtig nur ein weißer Schimmer,
  ein fragend dunkles Augenpaar.
 
  Dann läuft der Hund zur Eingangstür,
  betrachtet dort die Leine,
  springt freudig wedelnd hoch an mir:
  Geh'n wir spazieren beide?
 

 

 
           © 2015 Henriette Kietzig • E-Mail:  henni@kietzig.de